#175 - US Strafzölle - die Auswirkung auf deutsche Amazon Händler
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#175 - US Strafzölle - die Auswirkung auf deutsche Amazon Händler

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"German Amazon sellers could save thousands as a recent court ruling challenges US Section 301 tariffs on Chinese imports, highlighting opportunities to reassess sourcing strategies and cut costs."

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#175 - US Strafzölle - die Auswirkung auf deutsche Amazon Händler Marcus: Es ist das Thema, was in den letzten Wochen für den heißesten Gesprächsstoff gesorgt hat. Die Strafzölle in den USA. Was ist die Auswirkung aktuell auf die amerikanischen Kunden? Was sind eigentlich die Ziele? Wie dramatisch bekommen es die chinesischen Seller und Fabriken zu spüren und wie reagieren die jetzt? Und wie groß ist das Problem für deutsche Amazon-Händler? Darüber unterhalte ich mich mit Zollprofi Patrick Burwitz von HelloClearance. Und hallo liebe Zuhörer zu einer neuen Episode und ganz herzliches Hallo an meinen Gast, der wieder mal da ist, Patrick Burwitz. Hallo Patrick. Patrick Burwitz: Hi. Marcus: Schön, ich würde sagen, für die Leute, die dich, ich glaube, die letzten Folgen sind echt schon lange her. Also, wir stellen dich einfach mal vor. Sag doch mal, wer du bist und was du so machst. Patrick Burwitz: Ja, ich bin der Patrick und in der Regel kümmere ich mich um alles, was so Zoll, Marktkonformität, rechtliche Vorschriften, Vereinfuhr so angeht. Ich komme immer dann ins Spiel, wenn es irgendwie kompliziert und komisch wird. Marcus: Genau, du kommst ins Spiel, wenn es so richtig dampft und brennt häufig. Patrick Burwitz: Ja. Wenn die Sendung schon im Zoll festhängt und eigentlich nicht mehr weitergeht und keiner weiß, was Phase ist. Marcus: Okay. Und als Thema wollte ich dich mal reinbringen, weil in den Medien geht es ja eine Nachricht nach der anderen über Trump und über die Auswirkungen in den verschiedensten Ländern. Das ist ja überall anders. Und ich sag mal, wir hängen ja irgendwie mittendrin mit Leuten, die über amerikanische Marktplätze verkaufen wie Amazon, die Ware aus China beziehen, über Alibaba kommen. Und irgendwo sind wir da wahrscheinlich alle davon betroffen. Erzähl doch mal, was sind gerade so die größten Auswirkungen, die Amerika da in der Warenwirtschaft, in der Weltwirtschaft macht? Patrick Burwitz: Ja, es ist natürlich zwangsläufig so, dass das überall Auswirkungen hat. Das stößt ja auch einige Ereignisse an. Wir sehen es natürlich mit seinen Zöllen, die er da immer wieder fröhlich verhängt, der gute Donald Trump. Marcus: Weißt du, was da der aktuelle Stand ist? Die gehen ja ständig rauf und runter. Patrick Burwitz: Ich würde sagen, das kommt darauf an, wie sein Frühstück heute war. Es ist ja tatsächlich bei ihm sehr, sehr schwierig einzuschätzen, was auch ein starker Gegenpol zur Europäischen Union ist, weil die Europäische Kommission muss natürlich teilweise reagieren, wenn die Amerikaner Strafzölle verhängen. Allerdings ist es so, dass die Europäische Union in der Regel immer eine gewisse Vorlaufzeit hat. Die macht nicht von jetzt auf gleich oder ohne Grund. In der Regel stecken da immer ganz gut Sachen hinter und man erfährt das rechtzeitig. Das sieht man ja auch zum Beispiel, irgendwelche Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Waren oder so, das wird vorher diskutiert, das geht durch die Medien. Und bei Amerika ist es halt so, guten Morgen, neue Zölle. Ja, super. Das ist natürlich eine große Unsicherheit und das schlägt natürlich auch Wellen und animiert wiederum andere Länder dazu, Ähnliches zu tun. Teilweise dann auch wiederum mit Europa etwas stärker umzugehen, um das als Werkzeug zu benutzen. Es ist eine extreme Unsicherheit. Es ist eine extreme Ungewissheit. Das heißt, auch Leute, die jetzt Ware aus Amerika beziehen oder Leute, die Ware nach Amerika schicken, um sie dort zu verkaufen, in dem Moment, wo du bestellst, weißt du nicht, wie teuer wird der Import. Das ist ein großes Problem für jeden Händler. Und es breitet sich ja praktisch aktuell aus. Die Nationen fangen jetzt alle an, immer mehr solche Sachen zu machen, was früher ja wirklich nur als äußerstes Mittel genommen wurde. Es war ja eigentlich eher der Ziel, Freihandel zu schaffen, Zölle abzubauen. Und jetzt haben wir jemanden, der da sagt, nee, komm, Zölle sind eigentlich eine coole Idee. Das machen wir mal, um jemanden unter Druck zu setzen. Ganz egal, in welche Richtung wir den bewegen wollen, wir setzen den jetzt mal mit Zöllen unter Druck. Dass er tatsächlich damit am meisten und wirklich überwiegend sich selbst und seiner eigenen Wirtschaft schadet, das hat er anscheinend noch nicht so ganz verstanden, weil die Zölle zahlt ja am Ende der, der die Ware importiert, nicht der, der sie versendet. Marcus: Also ich glaube zuletzt ist er ja von 145 Prozent auf 30 Prozent für chinesische Waren runtergegangen, oder? Patrick Burwitz: Ja, also mein letzter Stand ist auch, dass er da so runtergegangen ist, aber das ist halt der Punkt. Man weiß halt nie, wie es heute aussieht oder wie es morgen aussieht. Und wenn wir da so Summen hören von über 100 Prozent. Also die Europäische Kommission hat aktuell beispielsweise auf Keramik aus China 36,1 Prozent an die Dumpingzölle. Okay. Das ist hoch, aber weit entfernt von über 100 Prozent. Und es ist wirklich schwierig. Wir haben ja auch Klienten, die in Amerika verkaufen, die teilweise überlegen, das Amerika-Geschäft erst mal einzustellen, weil sie einfach nicht wissen, lohnt sich das, wenn die Marge nicht groß genug ist. Marcus: Wie ist denn das eigentlich für deutsche Händler, die international verkaufen und auch aus Amerika? Patrick Burwitz: Absolut unplanbar, weil du hast eine Gewinnmarge von x Prozent. Du hast sowieso schon hohe Konkurrenz, teilweise auch durch Chinesen. Jetzt benutzen die ja dann auch immer kleine Tricks, um es noch günstiger reinzubekommen. Der deutsche Händler macht es meistens ja so weit es geht, irgendwie marktkonform, rechtskonform, regelkonform. Wenn dann solche Anti-Dumping-Zölle auf einmal da reinrauschen oder irgendwelche Strafzölle von mehreren hundert Prozent zum Teil, wie willst du das planen? Wenn auf einmal 100, 10, 120, 130 Prozent Zölle auf deine Ware kommen, also du praktisch deine Ware ja normal bezahlen darfst, wie willst du das einpreisen? Wenn die Ware auf einmal das Doppelte, das Dreifache kostet, mit allen Kosten zusammen. Marcus: Hast du da eigentlich gehört, dass Händler schon gesagt haben, als das mit den 145% war, nein, jetzt lasse ich die Ware in der Fabrik stehen oder im Lagerhaus, ich schicke sie nicht ins Land? Patrick Burwitz: Ja, einer unserer Kunden, mit dem ich immer in relativ engem Kontakt bin, der halt auch in Amerika verkauft, der hat ganz klar erst mal gesagt, sämtliche Shippings stoppen, weil er sagt, wenn die mit über 100% Zoll in Amerika reinkommen, brauchen wir die auch nicht mehr verkaufen. Weil dann verkauft er im Minus und das ist halt etwas, was eigentlich kein Händler möchte. Der riskiert dann lieber, dass sein Listing runtergeht, als dass er da tatsächlich im Minus verkauft und ich kann es verstehen. Und das Elend ist halt, nächsten Morgen wacht er auf, auf einmal sind die Zölle nur noch bei 30. Also nur noch bei 30. 30 ist auch viel zu viel an der Stelle. Marcus: Weißt du eigentlich, dass es vorher so ein Durchschnitt war, bevor Trump angemacht wurde? Patrick Burwitz: Also es gibt ja die Regelzollsätze auf verschiedene Waren. Die sind ja von bis. Da kannst du nicht sagen, da gibt es einen groben Durchschnitt. Da hatte jedes Produkt seinen eigenen Zoll, so wie es in der Europäischen Union ja auch ist. Dass er dann pauschal einfach gesagt hat, alles aus China hat jetzt Summe X obendrauf. Das muss man ja mal sehen. Es sind ja nicht nur die Zölle, die er jetzt verhängt. Das kommt ja obendrauf. Das haben wir bei der Keramik in Europa auch. Wenn Leute dann hören, 36,1% Anti-Dumping fällt da an, dürfen sie nicht vergessen, dass auf einer Porzellantasse sowieso schon 12% Zoll sind. Das kommt dann dazu. Das heißt, wenn wir jetzt eine Ware haben, wo Amerika beispielsweise sowieso 10% Zoll haben möchte und jetzt kommen nochmal 30% aktuell obendrauf, dann sind wir schon bei 40. Und es ist ja auch so, dass sich das auch auf die Liquidität auswirkt, was die Steuern angeht, weil lustigerweise werden Steuern ja auch auf Zölle erhoben. Das heißt, je höher die Zölle sind, umso höher sind auch die Steuerabgaben. Das haben wir hier ja auch oft, dass Leute das nicht so ganz verstehen. Die rechnen dann den Warenpreis Mal den Zollsatz und mal den Steuersatz und denken, das ist es. Nein, Sie müssten im Grunde genommen den Warentreis inklusive aller Kosten bis zur Grenze mal die Zölle und das dann auferdehnen und darauf entsprechend die Steuern berechnen. Klar, die Steuern gibt es in der Regel zurück. Das sehen wir hier in der Europäischen Union ja auch im Vorsteuerabzug. Aber es ist auch dann wieder ein Liquiditätsthema. Und je nachdem, über was für Waren und was für Warenwerte wir hier reden, kann das ja auch ganz schnell sehr, sehr teuer werden. Marcus: Was denkst du, ist denn der große Plan dahinter gewesen? Es wäre sicherlich nicht die Absicht, dass die Amerikaner mehr zahlen müssen. Wahrscheinlich geht es ja darum, dass die Amerikaner einen Vorteil daraus haben. Patrick Burwitz: Also er selber begründet es ja immer damit, dass er die amerikanische Wirtschaft stärken will, dass er praktisch möchte, dass der Standort Amerika mehr gefördert wird. Dort mehr Arbeitsplätze entstehen, Produkte mehr dort produziert werden. Von seiner Denkweise kann ich das ja verstehen. Aber er denkt da viel zu kurzfristig, weil wie soll jetzt beispielsweise die amerikanische Wirtschaft auf die Produktion von Chips und anderen elektronischen Bauteilen umgestellt werden innerhalb von Tagen und Wochen? Das funktioniert nicht. Wir wissen alle, die Chips kommen alle aus Asien. Da haben wir Taiwan, da haben wir China, da haben wir Korea. Die produzieren die Dinger. Aber doch nicht die Amerikaner. Will er jetzt wirklich, dass das iPhone in Amerika produziert wird? Dann kann sich das kein Mensch mehr leisten. Marcus: Wenn man es mal so sieht, als ich meine ersten drei Handys hatte, waren es alles Modelle aus Europa. Bosch, Siemens, Nokia. Amerika schafft es, Elektroautos zu produzieren, ganz gut mit Tesla. Und Tesla produziert ja gerade auch diesen Optimus Roboter. Patrick Burwitz: Ja, gruseliges Teil. Marcus: Den sie in Haushalte verkaufen wollen. Und ich meine, so ein Smartphone zu produzieren, wenn du Roboter und Autos produzieren kannst, also technisch geht es sicherlich. Patrick Burwitz: Technisch geht es sicherlich. Marcus: Weil die Zubehörteile weiter aus China kaufen. Patrick Burwitz: Ja, und das will er ja am liebsten auch nicht. Und abgesehen davon, selbst wenn du sagst, okay, es ist technisch möglich, Du musst jetzt mal die Infrastruktur dafür schaffen. Du musst das Personal dafür haben, die Leute schulen. Es ist ja nicht so, dass jetzt in Amerika tausende von Leuten rumlaufen, die gerade nichts zu tun haben, die aber theoretisch sowas machen könnten. Du müsstest die erst langsam aufbauen und so eine Zölle, die praktisch über Nacht entstehen, sind da wirklich nicht sehr hilfreich. In seinem Gedankenkonstrukt sicherlich. Aber man müsste, wenn, dann das langsam aufbauen, Anreize schaffen für Unternehmen, steuerliche Anreize schaffen, irgendwelche Anreize, Boni für neue Arbeitnehmer, irgendwie, dass der Staat ein Teil zum Beispiel des Gehalts bezahlt. Solche Maßnahmen könnten da für langfristigen Aufbau von Arbeitsplätzen sorgen. Aber jetzt einfach zu sagen, alles, was aus China kommt, ist böse und Europa auch. Es gibt halt Produkte, die kriegst du derzeit nirgendwo anders. Zumindest nicht in der Masse und Qualität, weil wir haben nun mal mittlerweile eine Weltwirtschaft, die auf solche Lieferketten angewiesen ist. Das haben wir gesehen, als wir Corona hatten hier so schön in Europa, wo auf einmal die Medikamente knapp wurden. Weil vieles auch in Asien produziert wurde. Marcus: Super. Patrick Burwitz: Wir sind voneinander abhängig. Das sehen wir immer wieder, wenn Kriege auftauchen oder politische Spannung. Deswegen habe ich auch schon früher immer meinen Mitarbeitern und auch Azubis gesagt, Leute, ihr müsst ein bisschen das Weltpolitische auch im Blick behalten. Auch politische Entscheidungen können sich auf unseren Job jederzeit auswirken, wie zum Beispiel durch Zölle, Handelsbeschränkungen, Auflagen. Aktuell gibt es in der Europäischen Union eine Auflage, Stahlprodukte musst du nachweisen, dass der Stahl, selbst wenn das Produkt aus China kommt, nicht aus Russland kommt. Das ist eine direkte Folge des Ukraine-Konflikts. Und sowas muss man immer im Auge behalten. Marcus: Und als es hieß… Habe ich witzigerweise genauso kennengelernt. Ich habe für meinen 67er Ford Mustang Ersatzteile von Summit Racing aus Amerika bestellt und musste bei der Einfuhr Dokumente vom Verkäufer einholen, die nachweisen, dass diese US-Firma keine Ford Mustang Teile mit russischem Stahl verschickt. Also das ist…. Patrick Burwitz: Das ist es. Politik wirkt sich aus. Als es damals hieß, Trump ist wiedergewählt zum Präsidenten, habe ich nur gedacht, schön. Das letzte Mal, als wir das hatten, gab es 25% Zölle von der EU auf Textilien aus Amerika. Wenn man so ein T-Shirt hat mit 12% Zoll, ist das sowieso schon nicht schön. Aber wenn dann nochmal 25% obendrauf kommen, unangenehm. Das schwächt natürlich die Handelsbeziehungen zwischen Amerika und der Europäischen Union. Das schwächt den amerikanischen Markt und seine Attraktivität für Seller ganz klar, weil wenn du deine Kalkulation nicht sauber machen kannst, du musst dich darauf verlassen können. Der Zollsatz steht. Der steht heute, der steht in einem Monat, der steht in einem halben Jahr. Wenn ich jetzt anfange, ein Produkt zu sourcen und auch meine Kalkulation mache und auf einmal heißt es dann, wenn das schon unterwegs ist auf dem Schiff, ja, nee, jetzt haben wir 100 Prozent Zoll. Da ist meine ganze Kalkulation im Eimer. Marcus: Man hatte gehört, dass Apple vorher iPhones mit Flugzeugen eingeflogen hat. Patrick Burwitz: Ja. Marcus: Alles geschah tat, was sie konnten, um vorher noch Ware nach Amerika zu kriegen. Also da muss wirklich dramatisch gewesen sein bei anderen Konzernen. Patrick Burwitz: Vor allem, wenn man überlegt, was ja so eine Luftfracht kostet. Marcus: Ja. Patrick Burwitz: Normalerweise schön im Schiff, ganz gemütlich, der günstigste Weg eigentlich und auf einmal so, ne pack alles in den Flieger. Klar, so ein einzelnes Handy nimmt jetzt im Flieger nicht so viel Platz weg, aber die Dinger haben eingebaute Akkus. Das heißt, die laufen schon mal nicht als Beiladung im Passagierjet. Du hast dann wieder das Problem, dass es eigentlich ein Gefahrgut ist. Das kannst du dann wieder nicht in jedem Flieger packen, dann wird es nochmal teurer und das Ganze im Flieger und die sagen trotzdem, nee, das lohnt sich. Da merkt man schon, wie dramatisch die Auswirkungen sind. Zölle zu erheben gegen eine Nation oder gegen einen Staatenbund ist grundsätzlich handelspolitisch eigentlich immer Selbstmord. Marcus: Hast du eigentlich schon Stimmen aus China gehört? Also ich habe zwischendurch gelesen, ich glaube die chinesischen Zölle auf Amazon.com auf dem amerikanischen Marktplatz machen ja über 50 Prozent aus, sogar Richtung 60 Prozent der Verkäufer und da habe ich gehört, dass sie seit zu tausenden die Plattform verlassen, weil es halt nicht mehr profitabel ist. Hast du von Fabriken schon mal was gehört? Ist da richtig gerade Notlage in China? Patrick Burwitz: Wir haben tatsächlich letzte Woche mit jemandem gesprochen, der in China immer unterwegs ist und mit den Fabriken spricht und der hat das auch bestätigt, also dass dort die Chinesen sich jetzt tatsächlich mehr wieder Europa zuwenden, was natürlich schwierig ist, weil Europa eigentlich aktuell mit seinen Verordnungen eher versucht, die Chinesen von den Marktplätzen wegzukriegen. Wenn wir zum Beispiel an die neue Produktsicherheitsverordnung denken, wo ja auch immer wieder klare Regeln versuchen, die Chinesen so ein bisschen im Zaum zu halten, was schwierig ist. In Amerika gibt es diese Regeln so nicht. Da haben die halt praktisch machen können, was sie wollen. Aber jetzt wollen sie da halt weg, weil machen wir uns nichts vor, die Chinesen verkaufen, was das Preisliche angeht, immer am Limit. Bei denen ist es Masse. Alles, was sie machen, geht auf Masse. Und wenn dann so eine Zollentscheidung dazwischen kommt, mal abgesehen von den politischen Spannungen auch, die ja zwischen Amerika und China dadurch entstehen, durch die Zölle, es sind ja nicht nur reine wirtschaftspolitische Spannungen, es sind auch die normalen politischen Beziehungen, die sich verschlechtern, das macht es nicht unbedingt besser. Marcus: Das hast du gerade übrigens zu einem sehr guten Punkt gesagt. Also wenn ich so Produktrecherche mache und gucke mir Nischen an, Manche Nischen sind absolut uninteressant, weil sie halt mit China-Händlern dominiert sind und meistens ist es dann ein Preisproblem. Es ist wenig, dass ich sehe, wow, das ist ein chinesischer Händler, der hat eine Version von einem Produkt, die ist so viel besser als der Rest und ich habe keine Ahnung, wo er das herbekommt. Es lohnt sich nicht wegen dem Preis zu viel Chinesen. Wow, der ist aber innovativ und hat eine gute Qualität und ein exzellentes Marketing-Auftreten. Es ist immer der Preis, wie du sagst. Patrick Burwitz: Die meisten Verbraucher checken ja gar nicht, dass sie vom Chinesen kaufen. Es gibt ja immer wieder Leute, die sagen, ich habe das bei Amazon gekauft. Unglückliche Formulierung. Ich habe es über Amazon gekauft, wäre wohl die bessere Formulierung. Ich gucke da natürlich mit einem ganz anderen Auge hin. Teilweise versuchen die ja sogar mit ihren Firmennamen oder Verkäuferprofilnamen Zu tun, als wären sie deutsche Händler. Erst wenn du da genauer hinguckst auf das Verkäuferprofil, siehst du, da ist ein Chinese dahinter. Merkst es teilweise auch an dem unheimlich schlecht übersetzten Listing. Da gibt es ja nicht umsonst auf YouTube auch so einen netten Kanal, der sich damit auseinandersetzt, das ins Lächerliche zu ziehen. Wo du dann teilweise Formulierungen hast, wo du denkst, das kann nicht euer Ernst sein. Marcus: Welchen Kanal meinst du? Patrick Burwitz: Cold Mirror heißt der und da gibt es die sogenannten Kack-Produktbeschreibungen. Eins kann ich dir sagen, wenn du mal richtig so einen traurigen Moment hast, gönn dir das. Weil da siehst du, wie es nicht passieren sollte. Das ist halt das Problem, wenn man einfach irgendein Tool benutzt zum Übersetzen. Das ist ja dasselbe, wenn ich jetzt in Amerika verkaufe und ich kann kein Englisch und ich jag das einfach durch eine KI oder durch ein Tool. Eventuell produziere ich da richtig Mist. Deswegen sollte ich da immer aufpassen, wenn ich in irgendeinem Land verkaufe, wo ich die Sprache nicht beherrsche, dann doch lieber tatsächlich mal das Geld für eine ordentliche Übersetzung in die Hand zu nehmen. Ich habe erst gestern wieder ein Video von der gesehen, wo es um eine Tasche ging, wo auf einmal das Wort Tod und Tote ganz oft vorkamen und ich dachte, hui, okay, nee. Und die Chinesen Da ist halt nicht Qualität im Fokus. Das muss man ganz klar sagen. Da kriegst du teilweise wirklich Schrott billig verkauft und dann natürlich, wenn du einen Verbraucher hast, der auch nicht ordentlich hinguckt und der nur auf den Preis guckt, nicht sieht, dass du wirklich in die Qualität investiert hast, Tests gemacht hast und und und, nur auf den Preis guckt. Ja, dann bist du halt nicht konkurrenzfähig. Und wenn dann Zölle dazukommen, ist vorbei. Marcus: Tote Bags sind diese Jute-Taschen. Patrick Burwitz: Ja, es war tatsächlich eine Jute-Tasche, aber durch die ganze schlechte Übersetzung. Marcus: Aber wenn du einen Begriff nimmst, der in einem anderen Land der gängige Begriff ist und eben hier ist für uns eine Jute-Tasche, dann fragt man sich natürlich, was ist da, wer ist gestorben, was ist da los? Patrick Burwitz: Ja, also es gibt da wirklich hervorragende Beispiele bei Cold Mirror, wo man das perfekt sehen kann, wie das funktioniert in einem lustigen Content. Also ist schon schön gemacht. Aber am Ende sind das halt diese Probleme, die halt mit den chinesischen Sellern einhergehen. Und aktuell haben wir ja viele politische Spannungen weltweit. Jetzt gerade das Thema Israel wieder geht auch los, dass man da Handelsbeziehungen kappen will. Israel hat aktuell in der EU 100 Prozent Zollnachlass. Also das heißt, alles, was aus Israel nachweislich kommt, ist zollfrei. Aber das steht jetzt gerade zur Diskussion. Wir haben ja immer wieder versucht, mit verschiedenen Ländern praktisch Freihandelsabkommen zu erreichen, ob es jetzt Japan ist, wo du eine Zollfreiheit hast, Südkorea, Türkei oder halt auch Israel. Aber Der Trump macht genau das Gegenteil mit dem amerikanischen Markt. Marcus: Ich wollte nicht hier zu politisch werden, aber witzigerweise bei Trump, jeder der sagt, das ist falsch, der hat es von der ersten Sekunde aus gesagt, als Trump seinen Satz beendet hat. Bei Israel ist momentan so wirklich ein Land nach dem anderen sagt, ja, wir wissen langsam auch nicht mehr, was sie da treiben. Das ist eine andere Dynamik. Aber kommen wir ruhig auf die Trump-Sache zurück und die Zölle. Also eben in China brennt es. China-Händler müssen sich auf Europa Aber ich glaube, das ist, wie du sagst, wegen der Übersetzungssache schlecht. Wer davon ausgeht, ich mache es mir leicht und benutze automatische Tools, also zum Beispiel von Deutsch in Spanisch mit Google Translate, da bekommst du Strafanzeigen, wenn du das nutzt, wenn Leute mit allem Möglichen bedroht werden, weil du fragst, wo du dein Auto parken sollst oder so. Patrick Burwitz: Das ist schwierig. Marcus: Also so gut Google Translate auf Englisch funktioniert, im Spanischen sind sie wahrscheinlich von der Grammatik her so Freestyle, dass das überhaupt nicht funktioniert. Also wenn überhaupt ChatGPT. Patrick Burwitz: Ja und auch ChatGPT. Es wird ja immer mehr genutzt. Meine Assistentin hatte letztens auch die Idee, es zu nutzen, um bei uns Blogbeiträge auf die Seite zu schmeißen. Bis jetzt sämtliche Vorschläge, sage ich mal, die sie mir geschickt hat, ChatGPT ist sicherlich in vielen Bereichen schon wirklich gut, aber gerade in dem Fachbereich, wo ich unterwegs bin, nee, gibt wahrscheinlich einfach zu wenig Quellen, als dass sich ChatGPT da ordentlich bedienen könnte. Marcus: Es ist inhaltlich nicht korrekt, oder? Patrick Burwitz: Genau, also inhaltlich wirklich nicht nur nicht korrekt, sondern teilweise auch gefährlich falsch. Also da kamen teilweise Aussagen bei raus, wo ich gesagt habe, ui, wenn das jetzt jemand liest, der keine Ahnung davon hat, dann wird es gefährlich, weil er einen Weg verfolgt, der einfach falsch ist. Also, wo wirklich dann auch Antworten bei rauskamen, wo, wenn man die befolgt, man gegen das Gesetz verstößt. Marcus: Es ist natürlich schwierig, wenn man sich versucht, da abzuklären, wie die Verzollung funktioniert, wie die rechtliche Lage funktioniert und die Die Quellen vielleicht veraltet sind oder Leute auch mit Halbwissen gesprochen haben. Patrick Burwitz: Ist am Ende wie ein Navi. Das ist nur eine Hilfe, nur eine Unterstützung. Selber denken, lenken und gucken sollte man trotzdem, sonst landet man irgendwo im Fluss. Und dasselbe gilt halt für künstliche Intelligenz. Sie kann schon an einigen Stellen wirklich viel, aber gerade in dem Bereich Zoll, Marktkonformität, Einfuhrrechtsbereiche, Das ist einfach zu sehr noch ein Nischenthema. Da gibt es zu wenige Leute, die darüber auch was publizieren. Als dass es wirklich gute Quellen gibt für die KI und ohne Quelle kann sie halt nicht. Marcus: Ja und also ich benutze es jeden Tag, aber ich sehe zum Beispiel auf LinkedIn, wer seine Posts mit ChatGBT macht. Es ist immer überformatiert mit Smileys und es fängt immer an brisante Aussage und hier ist ein Rückblick, wie es historisch aussieht und jetzt kommen wir Zurück zur Überschrift. Es ist immer so der gleiche Aufbau und dann fehlt auch die Persönlichkeit. Dann sehe ich, okay, ich lese lieber etwas, was von jemandem persönlich geschrieben ist, als was jetzt aus einem Chat-GPT-Prompt kommt. Man muss im Einzelfall gucken, wo es funktioniert. Patrick Burwitz: Man hat es ja jetzt überall, dass einem KI begegnet und sei es, wenn man über iMessage schreibt, dass Siri Vorschläge liefert, wo ich teilweise auch denke, Der Vorschlag macht gar keinen Sinn. Marcus: Hast du schon mal getestet in deiner Nische, wo du sagst, bis dahin kann man es tatsächlich gebrauchen? Hast du da irgendwas rausgefunden? Patrick Burwitz: Getestet, ja. Das Problem ist, in der Regel war nach dem ersten Satz, bis dahin kann man es nicht gebrauchen. Also auch eine professionelle Agentur wollte das mal machen für uns und hatte mir Vorschläge geschickt. Das war eine DIN-A4-Seite, wo nicht ein Satz korrekt war. Wo man bei zwei Sätzen noch sagen konnte, okay, nee, aber okay. Aber der Rest war wirklich völlig falsch. Marcus: Wenn du eine Agentur nutzt, die Social-Media-Content produzieren soll für dich, dann macht jetzt noch jemand die Prompts, der von deiner Nische noch nicht mal Ahnung hat. Ich denke, ich wette, es ist ein Unterschied, wenn du die Prompts machst, als wenn jetzt eine Social-Media-Agentur für dich Content erstellen soll. Ich denke, das macht einen großen Unterschied. Patrick Burwitz: Ja, das haben wir auch mit meiner Assistentin durch, die ja auch durchaus den Background hat. Auch da kam einfach völliger Murksball raus. Und von daher sind wir da noch ein bisschen vorsichtig. Lieber selber machen aktuell noch. Und ich sag mal, wie gesagt, mit der Politik, das ist halt zusätzlich schwierig. Wenn du Content erstellen willst und das bei der aktuellen Dynamik in der Politik. Marcus: schwierig und aktuell also siehst du, dass deutsche Händler Ware nach Amerika schicken und sagen, okay, ich beiß jetzt in diese 30 Prozent. Wie ist eigentlich aus Deutschland der Strafzoll? Sind das 30% für ihn? Patrick Burwitz: Ich glaube, Deutschland lag zuletzt bei 30%. Aber entscheidend ist ja nicht, wo die Ware herkommt, sondern wo sie ihren Ursprung hat für die Zölle. Marcus: Richtig, genau. Patrick Burwitz: Wenn ich es direkt aus China vom Hersteller verschicke, dann… Also, auch wenn ich es aus Deutschland verschicken würde, wenn das Ursprung China ist, fällt der volle Chinasatz an. Marcus: Ah, okay. Ich hätte gedacht, wenn es aus meinem deutschen Lagerhaus…. Patrick Burwitz: Es geht ja bei Präferenzen und Zöllen immer um den Ursprung der Ware. Es geht nicht darum, wo kommt die Ware gerade her. Wenn ich jetzt in der Zollanmeldung angebe, das T-Shirt hat den Ursprung Deutschland, aber ich weiß, es kommt eigentlich aus China, dann wird der amerikanische Zoll natürlich nach Deutschland entsprechend festsetzen. Aber wenn die dann irgendwann mal rauskriegen, dass das ja gar nicht stimmt, dass nur das Versendungsland Deutschland war und nicht das Ursprungsland. Ja gut, dann reden wir über Steuerhinterziehung. Marcus: Ja, kann ich gleich wie bei Miami Vice auf dem Speedboat in den Hafen nach Miami reinfahren. Patrick Burwitz: Hab dafür. Es ist wirklich, also das passiert immer wieder auch deutschen Importeuren in Europa, dass sie das nicht ganz verstehen. Letztens hatte ich erst wieder die Anfrage, ja aus der Schweiz sind die Sachen doch zollfrei. Ja. Was ist denn, wenn ich die Sachen aus China in die Schweiz, weil da haben wir keine Zölle zwischen China und Schweiz, und wenn ich das dann von der Schweiz rüberbringe nach Deutschland, dann ist das doch zollfrei. Nein, dann fällt der volle Chinasatz an. Der Ursprung der Ware hat sich dadurch ja nicht geändert, dass sie einen anderen Weg genommen hat und vielleicht hier zwischengelagert wurde. Der Ursprung ist immer noch der gleiche. Da reden wir über Präferenzkalkulation. Wenn wir ein Produkt so weit verändern würden hier in Deutschland, also wenn du jetzt Stoff aus China importierst und hier ein T-Shirt draus machst, dann kommt das T-Shirt aus Deutschland. Dann wurde der Stoff aber auch ausreichend verändert und zu einem neuen Produkt gemacht. Das ist dann im Bereich der Präferenzkalkulation völlig in Ordnung. Aber Händler, die jetzt in Deutschland sitzen und einfach chinesische Waren von hier aus nach Amerika verschicken, um zu sparen, begehen im Grunde genommen Steuerhinterziehung. Also wenn da in Amerika dann gesagt wird, das kommt aus Deutschland, schwierig. Sollte man nicht machen, weil die Amerikaner sind ja, was Steuerpolitik angeht, noch ein bisschen strenger teilweise als die EU. Marcus: Ich habe mal mitbekommen, dass Rolex, also wo du gerade Schweizer sagst, Rolex in den 80er-Jahren ihre Uhren ohne Band nach Amerika geschickt haben und ohne Armband und dann hatten sie in Amerika eine Produktion für Armbänder. Dann mussten sie es nämlich nicht als Luxusuhr verzollen, sondern als Ersatzteil. Deswegen gibt es gebrauchte Rolex-Uhren mit USA-Stempel im Armband statt. Patrick Burwitz: Solche Spielereien gab es auch früher in der EU mit Fahrrädern, weil du hast auf Fahrrädern auch irgendwie über 48 Prozent Zoll zusätzlich zum normalen. Marcus: Auch zusätzlich? Patrick Burwitz: Ja, ja. Die Anti-Dumping-Zolle sind immer zusätzlich. Marcus: Wahnsinn. Da haben viele dann auch angefangen, die Einzelteile… Denken die 80% auch für Händler oder nur für Endkunden, die Fahrräder importieren? Patrick Burwitz: Für die Leute, die importieren, die Sache beim Zoll anmelden. Die müssen das bezahlen. Da haben dann viele versucht, ich importiere jetzt 20 Lenker, 20 Rahmen. Und da hat der Zöllner dann auch gesagt, Für wie doof hältst du mich? Wenn du 20 mal die Teile für ein Fahrrad hast, dann hast du 20 Fahrräder, nur noch nicht montiert. Und dann wurden die Leute entsprechend auch abgestraft, weil sie halt versucht haben, Steuerhinterziehung zu begehen. Deswegen sollte man da wirklich aufpassen. Marcus: Der Fahrräder kommt ja eh nicht komplett montiert. Die Pedalen muss man meistens ranmachen. Die Lenker sind noch 90 Grad verdreht, damit es besser passt. Patrick Burwitz: Ja, sonst passt das ja gar nicht in den Karton. Aber wenn die das dann wirklich auch in der Handelsrechnung extra aufgegliedert haben, dann steht da nicht, ich habe 20 Fahrräder gekauft, sondern ich habe die Einzelteile gekauft. Netter Versuch? Nein. Und bei Amerika ist es halt genauso. Wenn man jetzt versuchen würde, irgendwie diese Zölle zu entgehen und die kriegen das mit, dann gibt es teilweise empfindliche Strafen. Und das ist ja auch ein großer Unterschied zwischen Amerika und der Europäischen Union. Hier ist zwar sehr, sehr, sehr viel reguliert. Also hier gibt es gefühlt für alles eine Regel. Das ist teilweise schon sehr anstrengend. Bei Amerika gibt es weniger Regeln. Dafür ist hier aber auch ganz klar geregelt, wie hoch die Strafe höchstens wird. Wir haben hier Strafen in den unterschiedlichen Rechtsbereichen, die klar genormt sind. In Amerika, da kannst du ja teilweise Strafen aufgedrückt kriegen, wo du denkst, wo soll das hin? Marcus: Und wenn du dann aktuell noch meinst, ich reise mal für einen Kurzvisit nach Amerika, siehst du dich hinterher in einer Dusche, die du mit 60 Männern teilst aus allen Nationen. Patrick Burwitz: Schön im Abschiebegefängnis oder so. Das ist ja wirklich, wie gesagt, die politische Situation mit Amerika ist nicht nur für Seller wegen der Zölle bedenklich, sondern halt auch, wie du sagst, wenn ich jetzt spontan mal dahin möchte, um den Markt mir anzugucken, wie läuft das? Vielleicht sogar auf die Idee kommen, ich möchte amerikanische Fabriken oder Lieferanten tatsächlich ins Auge fassen. Und du musst aber damit rechnen, dass du auf einmal in einem Abschiebegefängnis landest. Marcus: Ja, das kann natürlich passieren, wenn du dein Ticket boost und auf irgendein Visum musst du machen. Touristenvisum ist das Einfachste und dann guckst du Fabriken an und vielleicht steht es irgendwo schon auf Social Media, dass du es machst und dein Reis hat gewerblichen Hintergrund, dann bist du da schon auf dünnem Eis. Patrick Burwitz: Deswegen, Amerika ist im Moment mit Vorsicht zu behandeln, in jeglicher Hinsicht, weil es einfach sehr unwegbar ist. Du weißt nie, was passiert. Heute so, morgen so. Und das ist nie ein guter Ratgeber, wenn so eine Unzuverlässigkeit da ist. Und deswegen höre ich das aktuell von vielen Stellen, sei es Klienten, sei es Kontakte in Asien oder auch in Amerika. Wir haben ja auch amerikanische Klienten, die in Europa verkaufen, die dann natürlich auch im Gespräch mal erzählen, wie es aktuell zu Hause läuft. Happy ist damit nicht so wirklich jemand. Also ich habe noch nicht mit einem gesprochen, der sagt, Mensch, das ist eine richtig geile Idee mit der Zölle. Das ist ungefähr so, als wenn du mit einem Händler sprichst, der in Großbritannien sitzt und über den Brexit redest. Da sagt auch keiner. Das war eine richtig geile Nummer. Wirtschaft lebt eigentlich davon, dass wir Zölle und Handelsgrenzen abbauen. Marcus: Ich glaube, beim Brexit, das wurde anfangs noch mehr gefeiert. Und die Realität haben viele gemerkt. Ja gut, also ich glaube, das wirst du wahrscheinlich in vier Jahren sehen. Dann haben wir die Antwort. Dann gibt es wahrscheinlich ganz viele enttäuschte Gesichter oder vielleicht auch nicht. Ich kenne einen Händler, sein absolutes Nummer-eins-Produkt ist auf Amazon.com. Das macht alleine über 100.000 Euro Umsatz im Monat und der investiert seine Gewinne weiter in Gewerbeimmobilien und der ist natürlich ins Schwitzen gekommen. Der Plan muss natürlich aufgehen, dass das Cash weiter läuft, aber es ist für ihn alles gut geworden. Er ist immer noch gut am Verkaufen, alles gut, aber das war sicherlich für viele ein Schock. Patrick Burwitz: Ja, zumal, ich sag mal, durch die neue Administration jetzt in den USA auch viele Entscheidungen sehr spontan getroffen wurden, wo man sagen muss, da haben jetzt gerade richtig Leute ihren Job verloren. Marcus: Das stimmt, ja. Patrick Burwitz: So, und angetreten ist mit, er will Jobs schaffen, aber er hat auch schon viele Jobs abgeschafft, auch bei Behörden. Marcus: Richtig. Der Punkt ist halt Behörden wachsen nur ich glaube die sind mit mit Amerika wurde mit vier oder zwei vier Behörden gegründet und ist jetzt auf 400 Behörden also. Es ist gut, neue Dinge zu schaffen, aber es ist auch gut, mal zu gucken, brauchen wir die alten eigentlich noch? Patrick Burwitz: Natürlich. Also grundsätzlich ist es ja auch nicht verkehrt, sich mal hinzusetzen und zu sagen, wir haben hier einen Bürokratie-Dschungel, das sehen wir ja in Europa auch, und wir müssen da mal ein bisschen entschlacken. Aber hier in Europa würde zum Beispiel kein Staatsbediensteter auf die Idee kommen, dass, weil unser Kanzler morgen gerade mal einen schlechten Tag hat, seine komplette Behörde geschlossen wird. Und in Amerika ist das ja nun auch passiert. Und natürlich hat das auch Auswirkungen auf die Kaufkraft. Die Leute werden vorsichtiger, wenn sie sich nicht sicher sind, was ist mit meinem Job? Verliere ich den vielleicht morgen, weil durch den Präsidenten und ein lustiges Dekret meine ganze Branche geschlossen wird oder mein komplettes Umfeld wird dicht gemacht? Und das ist auch etwas, was ich den Leuten schon immer gesagt habe. Amerika ist, was das angeht, sehr dynamisch. Und durch diese aktuelle Präsidentschaft ist das nicht weniger geworden. Und wenn dann halt so ein schwieriges Umfeld da entsteht mit Jobverlustängsten und sowas. Jemand, der keinen Job hat, kauft jetzt nicht auf Amazon fröhlich Sachen ein, die er nicht braucht. Dann werden nur noch die nötigen Dinge gekauft. Aber die meisten Seller verkaufen ja eher Produkte, die nicht zwingend überlebensnotwendig sind. Und wenn dann natürlich da die Kaufkraft wegbricht, ist auch wieder doof. Auch wieder durch politische Entscheidungen. Deswegen, man darf nie, nur weil man vielleicht selber kein politisches Interesse hat, die Kraft der Politik und die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Händler und Verkäufe unterschätzen. Marcus: Oh ja, klar. Damit könnte jetzt ein Marktplatz fallen, wenn das so weitergetrieben wird. Also ja, ich bin gespannt. Wir können das doch in einem Jahr aufgreifen. Und dann gucken wir 2026, wie ist es in Amerika. Kaufen die Amerikaner jetzt alle ihre Made-in-Amerika-Handys in der Einkaufsstraße? Hast du eine beliebte Einkaufszone? Was hat sich geändert? Patrick Burwitz: Ich glaube es tatsächlich nicht. Ich glaube, dass Amerika durch diese Maßnahmen sehr viel mehr Probleme bekommen wird. Und dadurch als Marktplatz für Seller auch aus Europa immer unattraktiver werden wird. Marcus: Ja, das wäre für uns natürlich ganz schlimm. Bisher ist Amerika immer noch so das größte Wachstumsziel. Wenn man es auf Amazon in Deutschland geschafft hat, in Europa geschafft hat, dann ist es der nächste Sprung. Wollen wir hoffen, dass es auch weiterhin so bleibt. Patrick Burwitz: Zum Beispiel, was passiert, wenn die Administration morgen oder nächste Woche entscheidet, alle Seller, die keinen Sitz in Amerika haben, also keine reale Ansässigkeit, müssen 20 Prozent extra Steuer zahlen? Was passiert dann? Denkbar wäre es, Solche Maßnahmen sind ja denkbar und ich meine, der gute Kollege hat schon eine Universität, die wirklich weltweiten Ruf genießt, abgestraft. Was kommt als nächstes? Und es ist durchaus denkbar, dass irgendwelche Sondersteuern kommen gegen nicht amerikanische Seller, weil er dann den Marktplatz für Amerikaner wieder attraktiver machen will und seine amerikanischen Landsleute fördern möchte. Marcus: Also ich glaube, bei den Zollen hat man teilweise schon gesehen, dass dann auch Gegenwind kam und dass er da auch drauf reagiert hat. Ich denke, ab einem gewissen Punkt wird dann auch die Kritik laut. Ich habe da großes Vertrauen, dass die Amerikaner das auch geregelt bekommen. Patrick Burwitz: Sie haben ihn gewählt? Marcus: Sie haben ihn gewählt, ja. Die Alternative wäre wahrscheinlich, Er hätte Amerika auch irgendwo hingebracht. Patrick Burwitz: Pest oder Cholera am Ende. Marcus: Ja, richtig, genau. Es war bei seiner ersten Amtszeit, glaube ich, so, dass man entweder ihn oder den anderen das kleinere Übel gewählt hat. Und das war damals Trump. Patrick Burwitz: Und das Timing hat er wieder geschafft. Haben wir in Deutschland ja nicht anders. Marcus: Richtig. Genau. Der Unterschied ist, dass da krasse Ansagen aus Amerika kommen und krasses Handeln. Aus Deutschland höre ich mehr krasse Ansagen. Patrick Burwitz: Aber kein Handeln. Marcus: Kein Handeln, genau. Aber gut. Soll kein Politik-Postkast sein. Ich bin auch überhaupt politisch dermaßen unengagiert, als nicht in Deutschland lebender. Deswegen sowieso nicht der richtige Gesprächspartner dafür. Aber ich bin natürlich immer gespannt, was politische Auswirkungen auf unsere Händler haben. Und ja, das war auf jeden Fall ein super Talk, um da mal dran zu kommen. Sag doch noch, wo man dich eigentlich überall findet, Patrick. Patrick Burwitz: Auf Facebook sind wir ganz gut am Start und ansonsten kriegt man mich immer per E-Mail. Das läuft immer am besten. Also wenn mal irgendwelche Fragen oder Probleme sind, kann man mich schon erreichen. Marcus: Und die beste Webadresse, Webseite? Patrick Burwitz: HelloClearance.de. Marcus: HelloClearance.de. Patrick Burwitz: Genau. Marcus: Soll ein Stück sagen, Helium 10 macht wahrscheinlich ein Transkript davon. Auch die AI irgendwo. Patrick Burwitz: Schauen wir mal. Marcus: Hey, vielen Dank, dass du da warst. An alle Zuhörer, vielen Dank fürs Zuhören. An der Stelle noch ein Reminder. Wir machen am ersten Montag im Monat um 12 Uhr immer den Helium 10 Networking Call und das Ganze ist über Zoom und da kommst du hin auf h10.me-deutsch. Das war noch der Hinweis und vielen Dank fürs Zuhören. Wir sehen uns in der nächsten Episode. Ciao, ciao.

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